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HALLOWEEN - zwischen affigem Verkleiden & traditionellem Brauch

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Halloween. Ich muss zugeben, Halloween war noch nie ein besonderer Feiertag für mich. Allgemein sind Feste, bei denen man sich verkleiden soll, nie so meins gewesen. Als Kind bin ich selten von Tür zu Tür gezogen, wir haben keine Kürbisse geschnitzt und Halloween war mir nie wirklich wichtig. Das gleiche gilt übrigens auch für Fasching. Irgendwann ist man dann 15 Jahre alt und Halloween wird zu einer Feierlichkeit, bei der man sich im Hobbykeller eines Klassenkameraden mit Becks Ice volllaufen lässt. Bitte versteht mich nicht falsch, dieser Tag hat mit Sicherheit seine Daseins-Berechtigung. Das kann man schnell feststellen, wenn man durch unsere Supermarktregale schlendert oder durch Instagram surft. Bereits Wochen vorher wird man quasi mit Süßigkeiten im Kürbisstyle, billiger Schminke oder Horror-Play-Boy-Bunny-Kostümen bombardiert. Schon lange hat der Handel diesen gruseligen Tag für kommerzielle Zwecke entdeckt und wird daher auch einen nicht unwesentlichen Teil daran verdienen. Aber zwischen all den Influencern mit Ihrem Pumpkin-Spice-Latte in der Hand und den sexy Horror-Braut-Outfits, komm ich nicht drum herum mich zu fragen: „Wer hat uns das alles eigentlich eingebrockt?"

Ganz ehrlich? Für mich kommt Halloween aus den USA. Ich weiß zwar, dass der eigentliche Ursprung ein anderer ist, aber die USA hat das Halloween, so wie es HEUTE gefeiert wird, zu uns gebracht. Auch nicht überraschend, nachdem bisher so einige Trends hierher geschwappt sind.

Der Ursprung des Fests des Schreckens liegt allerdings in Irland. Bereits in vorchristlicher Zeit begannen die Kelten am 31. Oktober Samhain zu feiern. Das keltische Samhain ist eines der vier großen Feste der Iren, bei denen immer der Beginn einer neuen Jahreszeit gefeiert wird. So bedeutet die Nacht vor dem ersten November die Grenze des Winters und somit der Beginn der dunklen kalten Jahreszeit. Laut der Mythologie war in dieser Nacht das Tor zur Totenwelt besonderes durchlässig und die Unterwelt-Bewohner machten sich auf die Suche nach den Lebenden, um sich mit Ihnen zu verbinden. Sie feierten damit auch Ihre Ernte und opferten Früchte und Vieh an den keltischen Totengott Cromm Cruach. Einer von vielen wichtigen Bräuchen war die Entzündung von großen Feuern, um die bösen Geister der Unterwelt fernzuhalten, aber auch um vor der eisigen Winterkälte zu schützen. Um die Verstorbenen gnädig zu stimmen, stellten die Einheimischen kleine Gaben („treats“) vor ihren Häusern und an den Gräbern bereit. Der Brauch des Verkleidens entstand schon in dieser Zeit. Zur Abschreckung der bösen Geister verkleideten sich die Menschen mit abstoßenden Kostümen, damit die Geister sie nicht entdeckten und heimsuchten. Der Start des neuen Kalenderjahres ist mystisch, düster und steckt voller Aberglauben. Dabei ist die „Angstlust“ schon lange Teil der menschlichen Natur. Sich zu fürchten oder bewusst gruselige Situationen durchzustehen, löst in uns eine Art Rauschgefühl aus. Eine vermeintliche Gefahr zu überwinden, bringt uns einen zusätzlichen Kick.

Die eben beschriebenen Situationen und Bräuche haben mit dem heutigen Halloween kaum noch etwas zu tun. Das Fest hat sich über die Jahrhunderte weiterentwickelt und wird heutzutage weltweit bunter, witziger und ausgefallener gefeiert. Der christlichen Tradition nach liegt der Ursprung des Wortes „Halloween“ in der Bezeichnung „All Hallow’s Eve“. Der 31. Oktober ist der Abend vor Allerheiligen, also vor dem „All Hallow’s Eve“ und wird international jedes Jahr an diesem Tag gefeiert. Ungefähr im 9. Jahrhundert wollte die christliche Kirche die alten, heidnischen Bräuche auslöschen und gab dem Fest einen neuen christlichen Sinn. Die alten Bräuche übernahm man nur noch in abgewandter Form und machte das Ereignis zum Ehrentag aller Märtyrer, Heiligen und Verstorbenen. Diese Art der Feste haben jedoch nicht nur in Irland Anklang gefunden. Bereits vor vielen Jahrhunderten feierten auch die Römer und Griechen Feste, um die Bewohner der Unterwelt zu besänftigen und deren Gunst zu gewinnen. Der Tod ist allgegenwärtig und das Leben ist vergänglich. Diese Traditionen, dieses Bewusstsein und die Energie zum Reich einer anderen Welt finden auch noch im 21. Jahrhundert weltweiten Anklang. Alte Legenden, Sagen und mystische Ereignisse sowie Heilkräuter und Pflanzen, wie Knoblauch, Weihrauch oder Beifuß haben die Menschheit schon immer fasziniert. Ein weiterer wichtiger Halloweenbrauch ist der ausgehöhlte Kürbis. Eine Erzählung aus dem frühen Irland besagt, dass ein Bösewicht und Trunkenbold namens Jack einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. Dieser Pakt hat Ihn vor der Hölle bewahrt, in den Himmel kam er jedoch auch nicht. Daher irrt Jack’s Seele ziellos in der Dunkelheit umher ehe der Teufel ihm glühend leuchtende Kohlen und eine Rübe übergibt. Irische Auswanderer nahmen ihre Halloween-Version mit in die USA, wo aus Mangel an Rüben später Kürbisse ausgehöhlt wurden. Dieser leuchtende Kürbis wird mittlerweile vor Terrassen und Haustüren aufgestellt und gerne „Jack o’Lantern“ genannt.

Ob man es mag oder nicht, Angst und Schrecken empfindet jeder Mensch auf dieser Welt. Egal wie unterschiedlich wir auch sein mögen, diese Emotionen kennen alle. Das Fest des Gruselns ist heute mehr Entertainment als Bewusstsein über den Tod und das Leben.

Alle Halloween-Muffel könnten also mal versuchen, diesen Tag traditioneller zu empfinden und einfach dankbar für unsere Gaben sein - und vielleicht auch ein bisschen an unsere Vorfahren denken, die unter Umständen tatsächlich an diesem Tag uns näher sein könnten, als irgendwann anders!

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